Woran kann ich erkennen, ob meine Startseite gut aufgebaut ist?
Eine Startseite ist dann gut aufgebaut, wenn die Besucher innerhalb von fünf Sekunden wissen, was hier geboten wird, ob dieses Produkt ihr Leben verbessert und wie sie es kaufen können. Doch wie kommt es dazu?
Unsere WebSite Besucher haben eine genaue Vorstellung, womit wir ihnen helfen können und wie ihr Leben aussieht, wenn ihr Problem, das sie zu uns geführt hat, gelöst ist. Genau wie ein Tramper eine genaue Vorstellung davon hat, wohin die Reise gehen soll und wie toll es sich anfühlen wird das Ziel erreicht zu haben. Ist er per Anhalter unterwegs, lautet daher beim Einsteigen ins Auto die erste Frage: „Wohin fährst Du?“
Wer nun zuallererst darüber spricht, wie gut das eigene Auto fährt und wie erfahren er oder sie als Autofahrer ist, wird bei dem zugestiegenen Fahrgast Ungeduld und Unbehagen auslösen. Genauso verhält es auch auf einer WebSite – zuallererst sollte es um den Kunden gehen, um sein Problem und seine Erlebniswelt. Erst dadurch entsteht beim Besucher die Offenheit mehr über uns als Unternehmen zu erfahren.
Unsere Kunden haben also brennende Fragen, wenn Sie unsere WebSite besuchen. Wenn wir diese Fragen nicht ansprechen und beantworten, verlieren wir sie. Damit die Startseite also erfolgreich wird, sollten unsere Besucher sofort verstehen: Bringt mich dieses Unternehmen ans Ziel?
Wie lässt sich das umsetzen?
Dem Bereich „above the fold“, also dem sichtbaren Bereich bevor man zu scrollen beginnt, kommt dabei natürlich eine Schlüsselrolle zu. Oft entscheidet sich bereits dort, ob der User bleibt oder sich lieber weiter umsieht, z.B. auf der WebSite des Mitbewerbers. In diesem obersten Bereich, in der sogenannten „Hero Section“, hat es sich bewährt auf die Transformation zu zeigen, die für den Kunden möglich ist. Inhaltlich soll hier dargestellt werden, wer die Kunden sind, die wir ansprechen möchten, was ihr Problem ist, wie man ihnen bei der Lösung des Problems hilft und wie ihr Leben danach aussehen wird.
Da steckt also viel drinnen, in dem kleinen Bereich „avove the fold“ – die Essenz aus allem, was wichtig ist. Damit das formuliert werden kann ist Vorarbeit nötig, die Basisarbeit für jedes erfolgreiche Marketing muss erledigt sein. Das bedeutet, dass das eigene Angebot punktgenau definiert ist und man seine Zielgruppe wirklich kennt – ihre Probleme, ihre Träume, was ihnen den Alltag erschwert oder erleichtert, wie sie sprechen, welche Vorurteile sie mitbringen usw.
Die Sprache auf der Startseite und vor allem in der Hero Section sollte plakativ und einfach sein – je weniger Denkleistung erforderlich ist, desto besser. Das bedeutet natürlich nicht, dass unsere Kunden dumm sind oder wir in Grundschul-Vokabular kommunizieren sollten. Es geht um die richtigen Infos zum richtigen Zeitpunkt. Wenn unsere Kunden erstmal wissen, dass sie bei uns richtig sind, sind auch komplexere und umfangreichere Informationen erwünscht und werden sogar erwartet.
Wie viel Text soll auf meine Startseite?
Für die Startseite, so wie auch für den Rest der Seite sollte man bereits bei der Konzeption zwei Aspekte im Auge behalten – die User und die Suchmaschinen. Meine Empfehlung ist auch hier zuallererst an den User zu denken, wer hier alles richtig macht hat gleich das Wichtigste für die Suchmaschinen miterledigt.
Für die Startseite gibt es Elemente, deren Anwendung sich branchenunabhängig bewährt hat. Ich gehe in aller Kürze darauf ein, wie diese aussehen.
Nach der Hero-Section, die ich in der Frage oben näher beschrieben habe, sollte man den Kunden auch aufzeigen, was auf dem Spiel steht, wenn sie nicht bei uns kaufen. Hier zeigt man die Herausforderung, die unsere Kunden erleben, wenn sie nicht handeln. Damit rufen wir ein gewisses Unbehagen hervor, das zur Handlung animieren soll. Aber wir wollen unsere Kunden natürlich nicht mit einem negativen Gefühl stehen lassen. Daher gehen wir danach auf den Erfolg ein, die Transformation, zeigen auf die schönen Momente, die unser Angebot auslösen wird. Die Kunden erkennen, warum sie bei uns kaufen sollten und welchen Nutzen sie davon haben werden.
Weitere sinnvolle Elemente sind Infos zum Unternehmen, die Empathie und Kompetenz gleichermaßen ausstrahlen. An dieser Stelle passen auch Kunden-Statements gut dazu.
Ein weiteres wichtiges Element ist der sogenannte Plan. Dies ist vor allem bei Beratungsprodukten wichtig. Es wird nicht selten übersehen, dass wir zwar intern Klarheit darüber haben, wie der Ablauf vom Erstkontakt bis zum Kunden abläuft, der Kunde dieses Selbstverständnis aber nicht mitbringt und mit Fragezeichen vor unserer Website sitzt. Wenn wir den „Kaufprozess“ aufschlüsseln, am besten in drei einfachen Schritten, klärt dies mögliche Verwirrung und erleichtert WebSite Besuchern, den wichtigen ersten Schritt zu tun und mit uns in Kontakt zu treten.
Wieviel Text soll es also sein?
Es braucht so viel Text, wie nötig ist, um die wichtigsten Fragen innerhalb von fünf Sekunden zu klären UND darüber hinaus genug Inhalt, um die gewonnene Aufmerksamkeit so zu halten, dass der User auf der WebSite bleibt und sich tiefer reinklicken möchte.
Und die Suchmaschinen?
Wie bereits erwähnt spielt die Startseite natürlich auch für die Auffindbarkeit in Suchmaschinen eine wichtige Rolle. Da die Suchmaschine ebenfalls wissen möchte was geboten wird und für wen, sind die wichtigsten Punkte in Sachen SEO damit auch bereits erledigt. Bitte dabei auch nicht den Seitentitle und die Meta-Beschreibung vergessen. Darüber hinaus sollte man auch einige technischen Kniffe beachten, wie z.B: Deeplinks setzen, nur eine H1 Headline pro Seite verwenden, Alt-Tags setzen und eine übersichtliche Formatierung und Zusammenfassung von Inhalten mit Subheadlines, Aufzählungen und Hervorhebungen, um nur das Wichtigste zu nennen. Die sind im Übrigen alles Dinge, die auch für den User wichtig sind.
Welche Marketing-Maßnahme empfiehlst du ohne großes Budget?
Wer seine Hausaufgaben gemacht hat wird Werbeausgaben gezielt und effizient einsetzen können. Daher ist die Ausarbeitung der Marketing-Basics inklusive laufendem Refining DIE Marketing-Maßnahme, die auch für kleine Budgets unverzichtbar ist. Ich empfehle daher jedem Unternehmer, ob Startup oder nicht, kein Geld für Werbung auszugeben, wenn nicht zwei Punkte zuvor geklärt wurden.
Finde Deine Nische und kenne Deine Zielgruppe
Grade für Startups ist es anfangs nicht immer leicht den Fokus auf der Nische zu halten, vor allem wenn die Auftragslage noch nicht stabil ist und man daher gerne auch Jobs annimmt, die etwas „aus dem Rahmen fallen“. Und anfangs mag es auch nötig sein, etwas breiter mit seinem Angebot zu starten, um mehr über die Zielgruppe zu lernen und das Produkt dann nachschärfen zu können.
Sind Produkt und Zielgruppe aber schließlich glasklar, wird auch das Marketing punktgenauer und dadurch effizient und kostengünstiger werden. Man kennt die Erlebniswelt und Probleme der Kunden und verwendet die richtigen Worte und Argumente. Darüber wird auch das Umfeld, in dem die Zielgruppe sich aufhält immer klarer.
Das eigene Unternehmen als Marke lebendig werden lassen
Der Markenkern ist das vertrauensvolle Gefühl, das Kunden spüren, wenn sie mit einem Unternehmen in Kontakt sind. Egal was Du als Unternehmer machst oder nicht machst – Du kommunizierst auf jeden Fall. Jeder Berührungspunkt zwischen Unternehmen und Kunden oder Geschäftspartnern hinterlässt Spuren und es formt sich ein Eindruck, eine Meinung zu Dir und Deinem Unternehmen.
Befragt man Menschen zu ihrer Meinung über Marken oder Unternehmen, so werden Assoziationen genannt, die auch im Zusammenhang mit Menschen genannt werden. Und auch die dahinterliegenden emotionalen Verknüpfungen sind den Emotionen gleich, die wir auch anderen Menschen gegenüber erleben. Das bedeutet, dass auch die Beziehung unserer Kunden zu unserem Unternehmen höchst emotional ist. Wer sich dessen bewusst ist, wird die eigene Marke von Anfang an tief in die Unternehmens-DNA einweben und so die Beziehung zu seinem Umfeld ganz bewusst gestalten.
Bestandteile einer Marke in aller Kürze:
- Vision: Was möchten wir verbessern / verändern / schützen / erhalten … ?
- Mission: Wie erreichen wir unsere Mission?
- Werte: Wie agieren wir in der Welt? Welche Werte sind uns wichtig?
- Markenpersönlichkeit: Wie möchten wir, dass Menschen sich fühlen, wenn sie mit unserem Unternehmen in Kontakt sind? Wie möchten wir selbst von meinem Unternehmen sprechen? Wie möchten wir, dass andere darüber sprechen?